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„Sag niemals Jetzt“ heißt das Programm, das Johannes Kückens, Michael Büker und Jens Schröder im Mai 2024 auf die Bühne bringen. Darin treten sie den Beweis an, dass Zeitreisen wirklich gar nicht so schwierig sind – zumindest, wenn das Reiseziel in der Zukunft liegt. Um das experimentell zu belegen, braucht man eigentlich eine Atomuhr und einen Düsenjet. Das wäre auf der Bühne etwas unpraktisch. Daher haben die drei Podcaster andere Wege gefunden, um ihrem Publikum auf unterhaltsame Weise klarzumachen: Die Zeit tickt nicht einfach nur unbeirrt und gleichmäßig im Hintergrund des Universums herum – sie hat ein paar sehr seltsame Marotten. „Und die kann man nutzen“, sagt Physiker Johannes Kückens. Mit ihrem Podcast produzieren die drei seit 2018 eines der beliebtesten Hör-Angebote auf der Plattform Audible. Dass ihnen das ausgerechnet mit Physik-Themen gelungen ist, hat sie selbst ein wenig überrascht. Nach knapp 250 Podcast-Folgen glauben sie aber, ihr eigenes Erfolgsrezept halbwegs verstanden zu haben: „Es ist wohl die Art, wie wir uns die Bälle zuwerfen im Gespräch. Das hören viele Leute offenbar gern. Und bekommen dabei das Gefühl, ganz entspannt etwas zu lernen und dabei auch noch Spaß zu haben,“ sagt Jens Schröder, der als ehemaliger GEO-Chefredakteur die Rolle des ständig wissbegierigen Moderators einnimmt. Die beiden Physiker im Team muss er immer mal wieder freundlich an die Kandare nehmen, damit die nicht mit ihren Erklärungen in die Tiefen der Raumzeit abdriften… Und der etwas irritierende Titel? „Sag niemals Jetzt“ ist natürlich eine Anspielung auf den Titel eines James-Bond-Filmes. „Weil bei uns ja auch Action auf der Bühne ist“, sagt der Physiker Michael Büker. Aber der Name der Show ergebe auch physikalisch Sinn: „Weil die Zeit so ist wie sie ist, kann es so etwas wie Gleichzeitigkeit nicht geben. Wir können uns im Alltag zwar mit unseren Mitmenschen auf eine Art ‚gemeinsames jetzt‘ verständigen. Aber das ist einfach nur eine nützliche Illusion“, so Büker. „Denn wenn die Zeit wirklich so einfach und überall gleich ticken würde, dann müsste man nur aus 66 Millionen Lichtjahren Entfernung auf die Erde schauen – und man würde lebenden Dinosauriern beim Grasen zuschauen können. Aber das geht halt nicht, nicht mal, wenn man da wirklich hinfliegen könnte.“
Okay, das Nachdenken über die Zeit führt manchmal zu verdrehten Gehirnwindungen. Wie will man so etwas in einer Show mit Experimenten für Menschen ohne Physik-Vorkenntnisse erlebbar machen? „Das kriegen wir schon hin“, sagt Johannes Kückens. Wir können die Marotten der Zeit zwar aus Platzgründen nicht mit Atomuhren und Jets vorführen, aber stattdessen zum Beispiel mit Schokolade und einer umgebauten Mikrowelle.“
Am Ende des spritzigen Abendprogramms sollte allen im Publikum klar sein: Wenn Newton und Aristoteles sich streiten, freut sich immer Einstein. Die redseligen zwei Physiker stehen nach der Show noch für hirnverdrehende Rückfragen zur Verfügung… zumindest ein paar Femtosekunden lang…
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