Emma Rawicz

Manche Menschen scheinen ein paar Stationen einfach mal mühelos zu überspringen. Zumindest gilt das für die 23-jährige britische Saxofonistin und Komponistin Emma Rawicz, die im letzten Jahr noch mitten im Studium an der Londoner Royal Academy of Music steckte, aber gleichwohl mit renommierten Kolleg:innen durch die Welt tourt, ein Duo, ein Quartett und eine Big Band leitet, komponiert und arrangiert, als würde es kein Morgen geben. Preise hat sie schon einige abgeräumt, und ihr Debüt „Incantations“ nahm sie mit 19 auf. „Chroma“, ihr jüngstes Werk, ist 2023 bei ACT erschienen, bekanntlich eine europäische Top-Adresse. Ihre Songs sind exquisit, ihr Ton von einer beeindruckenden Sicherheit, das Zusammenwirken mit ihren Mitmusikern traumwandlerisch. Man hört der Musik die Energie und Prägnanz ihrer Persönlichkeit an: Groove-betont, klar, markant, mal mit Assoziationen zu UK-Jazz-Heroes wie Django Bates, Bill Bruford oder Emma Rawicz’s Lehrer Tim Garland, mal mit psychedelisch-sphärischen Elementen, die Erinnerungen an den britischen Art Rock wach rufen, dann wieder warm, intim und mit eindringlichem Ton - Rawicz hat so ziemlich alles drauf. Chroma, griechisch für Farbe, zeigt das ganze Spektrum einer Künstlerin, die längst über den Status eines Newcomers herausgewachsen ist, so schrieb das Jazzwise Magazine: „Emma Rawicz is ALREADY the real deal!” In keinem Fall verpassen!